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Aus Protest gegen eine Heurigendelogierung blockierten die "Arge" Grinzing den Grinzinger Hauptplatz

Foto: APA/ MARTIN FICHTER
Wien - Aus Protest gegen die drohende Delogierung des letzten hauptberuflichen Weinhauers am Grinzinger Hauptplatz hat am Freitag die Arge "Grinzing muss leben" für einige Minuten den Platz mit Traktoren blockiert. Einem Weinhauer droht, am 31. Dezember aus seinem ehemaligen Haus geworfen zu werden. Viele Weinhauer fürchten ein ähnliches Schicksal.

Viele Weinhauer in Grinzing bedroht

Die Demonstranten wollen ereichen, dass die Stadt Wien noch heuer den geschlossenen Heurigen von Raimund Berger aufkauft, um ihn in eine Stiftung einzubringen. Ansonsten drohe ein "Dammbruch", befürchtete Aktivist Christian Schuhböck. Dann müssten in Grinzing viele Weinhauer aufgeben.

Mögliche Rettung durch Stiftung

Die Gemeinde müsste die rund 1.500 Quadratmeter große Liegenschaft von der Immobilienfirma zurückkaufen, die aus der Zwangsauktion als Sieger hervorgegangen war. Am Mittwoch habe man im Rathaus vorgesprochen und das Konzept einer Stiftung präsentiert. Die Stadt soll den Heurigen samt angeschlossener Weinberge einbringen, berichtete Franz Hengl, Obmann der "Vereinigung der Freunde Grinzings".

Gegenleistung

Als Gegenleistung sei man bereit, brachliegende Weinberge, die sich bereits im Besitz der Stadt befinden, mitzubewirtschaften, bot Schuhböck an.

"Weihnachten im Buschenschank von Raimund Berger" sei das Nahziel, gab sich Hengl optimistisch. Man wolle zusammen mit Bürgermeister Michael Häupl (S) zu Weihnachten das Lokal des Winzers wiedereröffnen.

Hengl stand bereits in der Vergangenheit für drastische Maßnahmen und hatte beispielsweise angedroht, Schritte zur Loslösung Grinzings von Wien zu setzen. Außerdem hatte er die regierende SPÖ als "Totengräber der letzten Grinzinger Weinhauer" bezeichnet. (APA)