Vom Teflon meinen wir zu wissen, dass es eine Art wissenschaftliches Abfallprodukt der Apollo-Missionen zum Mond war. Nette Anekdote, stimmt bloß nicht: Das Material, das die Antihaftschicht in Pfannen und Töpfen bildet, ist bereits am 1. Juli 1939, 30 Jahre vor der Apollo-11-Mission zum Mond als Patent eingereicht worden. Dabei war die Erfindung ursprünglich ein Betriebsunfall: Eigentlich hatte man bei Du Pont ein Kühlmittel für Kühlschränke entwickeln wollen - statt eines Gases entstand aber ein fester Kunststoff, übrigens einer der ersten kommerziell nutzbaren. Stephen van Dulken geht in seiner Geschichte der Patente noch anderen Legenden nach: Er stöberte der Entwicklung brauchbarer Ideen wie der des Nylon (patentiert 1938), des Sicherheitsrasierers (für Gillette 1904 geschützt) und des Büstenhalters (von Marie Tucek 1893) ebenso nach wie der kuriosen "Grüßvorrichtung" von James Boyle, die auf dem Bild oben zu sehen ist. Das Patent von 1895 sah vor, dass durch das Kopfnicken der Mechanismus "den Hut heben, ihn vollständig herumdrehen und wieder korrekt auf dem Kopf des Trägers absetzen" sollte. In Serie gegangen ist die seltsame Apparatur ebenso wenig wie ein "Aufweckapparat" von 1881, der Gewichte auf den Schlafenden fallen lassen sollte, oder eine 1890 von Clara Louisa Wells ausgetüftelte Kombination aus Seilbahn und Ballonen für "fliegerische Fortbewegung". (cs/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11./12. 12. 2004)