Den Haag - US-Außenminister Colin Powell hat die Differenzen zwischen den USA und mehreren europäischen Ländern wegen der Irak-Politik für beendet erklärt. Nach einem Treffen mit EU-Vertretern in Den Haag lobte Powell am Freitag die Zusage der Europäer, zusätzliche Ausbildner für irakische Soldaten bereitzustellen und auch weitere Truppen nach Afghanistan zu entsenden. Ebenso würdigte er die transatlantische Zusammenarbeit zur Lösung der Konflikte im Sudan und der Staatskrise in der Ukraine.

Powell traf mit dem außenpolitischen EU-Beauftragten Javier Solana zusammen sowie mit ranghohen Politikern der Niederlande, die zurzeit die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union innehaben. Zuvor hatte er am Außenministertreffen der NATO in Brüssel sowie an der Tagung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Sofia teilgenommen. Bei seinen Gesprächen in Den Haag betonte Powell, dass die Berichte über Differenzen wegen des Irak häufig übertrieben seien. Allerdings habe es einige "kleine Risse" gegeben.

Dazu zählt vermutlich auch die Kritik der USA, dass Deutschland keine bei der NATO stationierten Offiziere in den Irak entsenden wolle. Der deutsche Verteidigungsminister Peter Struck wies dies bei einem Besuch in Abu Dhabi mit Entschiedenheit zurück. "Ich halte das für eine Unverschämtheit", sagte der SPD-Politiker am Freitag beim Besuch des Bundeswehr-Ausbildungskommandos für irakische Soldaten in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Deutschland sei "das einzige Land, das schon praktische Ausbildungshilfe leistet und seine Zusagen erfüllt hat". (APA/AP)