Minsk - In Anlehnung an die Massenproteste in der Ukraine haben am Freitag in der weißrussischen Hauptstadt Minsk rund 500 Menschen friedlich für mehr Demokratie demonstriert. Damit folgten sie einem Aufruf der Opposition. "Die Ukraine hat die erste Hürde genommen. Und wir werden die nächsten sein", sagte Oppositionsführer Wintsuk Wetscherka vor den Demonstranten auf dem zentralen Oktoberplatz. Viele von ihnen trugen Plakate mit der Aufschrift "Heute die Ukraine, morgen Weißrussland". "So viele Menschen sind in Kiew auf die Straßen gegangen, und sie haben gewonnen", sagte Wetscherka.

Schwierige Volksbewegung

Gleichzeitig räumte Wetscherka ein, dass eine Volksbewegung in Weißrussland vergleichsweise schwieriger als im südlichen Nachbarland sei, da es keine freien Medien gebe. In den letzten Jahren hat die Regierung unter Alexander Lukaschenko unabhängige Medien schrittweise verbieten lassen und den Druck auf die Opposition erhöht. In der Ukraine hatten Oppositionsanhänger nach mehr als zweiwöchigen Demonstrationen eine Wiederholung der umstrittenen Präsidentschaftsstichwahl erreicht. Der Urnengang ist für den 26. Dezember angesetzt. (APA)