Barghuti habe seinen Schritt aber mit Forderungen an den offiziellen Fatah-Kandidaten, PLO-Chef Mahmud Abbas, verknüpft, berichtete das Radio weiter. Abbas soll sich vor allem um eine Lösung des Problems palästinensischer Flüchtlinge kümmern und sich dafür einsetzen, dass der von Israel besetzte Ostteil Jerusalems Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaats werde. Nach einem Treffen mit Barghuti am Freitagabend sagte dagegen ein Mitglied des Fatah-Revolutionsrates, Ahmed Ghuneim, der zugleich auch Wahlkampf-Mitarbeiter Barghutis ist, der 45-Jährige habe "nichts an seinen Plänen geändert".
Spaltung befürchtet
Der palästinensische Außenminister Nabil Shaath hatte den populären Fatah-Politiker am vergangenen Freitag aufgefordert, seine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl zurückzuziehen und stattdessen Abbas zu unterstützen. Der in Israel inhaftierte Barghuti hatte über seine Frau zuvor überraschend und in letzter Minute seine Kandidatur für die Wahl eingereicht. Er wollte als unabhängiger Kandidat gegen Abbas um die Nachfolge des verstorbenen Yasser Arafat antreten. Die Fatah befürchtet deswegen eine Spaltung der Bewegung.