"Natürlich wartet die Ukraine auf wirklich konkrete Schritte als Antwort auf diese demokratischen und politischen Prozesse, die sich in der Ukraine abspielen. Wir warten auf entsprechende Schritte der EU", sagte Juschtschenko. "In diesen 17 Tagen haben wir bewiesen, dass wir ein anderes Land, ein anderes Volk sind", sagte der Oppositionspolitiker in Anspielung auf die Massenproteste gegen die offensichtlich manipulierte zweite Runde der Präsidentenwahl vom 21. November, in der er dem offiziellen Ergebnis zufolge knapp dem pro-russischen Regierungskandidaten Ministerpräsident Viktor Janukowitsch unterlegen war. Das ukrainische Höchstgericht hat eine Wiederholung der Stichwahl für 26. Dezember angeordnet.
Ferrero-Waldner: Beitritt "nicht aktuell"
Die EU hat der Ukraine bisher keine Beitrittsperspektive eingeräumt. Stattdessen soll das Land von der neuen EU-Nachbarschaftspolitik profitieren, die für die angrenzenden Staaten in Osteuropa und im Mittelmeerraum milliardenschwere Hilfszahlungen zur Umsetzung wirtschaftlicher und demokratischer Reformen vorsieht. Die dafür zuständige EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner hat die Nachbarschaftspolitik als wichtigste Priorität ihrer Amtszeit bezeichnet. Ein EU-Beitritt dieser Länder sei aber "nicht aktuell", obwohl die Tür "grundsätzlich offen" bleibe, hatte Ferrero-Waldner in einem APA-Interview betont. Angesprochen auf die Ukraine sagte sie, diese müsse noch große Reformanstrengungen unternehmen.