Mailand - Mit einem scharfen Angriff auf den italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi ist der frühere EU-Kommissionspräsident Romano Prodi wieder in die Arena der italienischen Innenpolitik zurückgekehrt. Berlusconis Art, Politik zu machen, sei unmoralisch, sagte Prodi am Samstag in Mailand bei einem Treffen der linksgerichteten Parteien des Landes.

"Diese dreieinhalb Regierungsjahre waren ein Desaster, nicht nur für den Staatshaushalt, sondern wegen der entstandenen ernsten Ungleichheiten", sagte Prodi unter dem Applaus von fast 10.000 Zuhörern in einem Sportstadion. Nun müsse Italien neuen Auftrieb erhalten, "und wir können das tun".

1996 hatte Prodi seinen rechtsgerichteten Widersacher Berlusconi bei den Parlamentswahlen geschlagen und Italien fast zweieinhalb Jahre als Regierungschef geführt. Die nächsten Parlamentswahlen sind für Mai 2006 vorgesehen. (APA)