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So sah der Bischof von Myra definitiv nicht aus.

Foto: APA/dpa/Baum
London - Britische und italienische Forscher haben nach eigenen Angaben das Gesicht des Heiligen Nikolaus rekonstruiert. Auffälligstes Merkmal: Er hatte eine gebrochene Nase. Wie die "Sunday Times" berichtete, wurde das Modell mit Hilfe von Computertechnik erstellt. Als Grundlage dienten Röntgenbilder und Maßangaben zum Totenschädel des Heiligen.

Sie stammen aus den 50er Jahren, als ein Anatom Zugang zu der Gruft in Bari in Süditalien erhielt, wo die Gebeine des Heiligen ruhen sollen. Die Reliquien waren im Jahre 1087 von italienischen Seeleuten aus der Türkei verschleppt worden. Nikolaus war der Überlieferung zufolge im 4. Jahrhundert Bischof von Myra.

"Interessantes Gesicht"

"Er hat ein interessantes Gesicht", sagte die Anthropologin Caroline Wilkinson von der Universität Manchester. "Es war recht männlich, und die gebrochene Nase gibt ihm etwas sehr Charakteristisches. Er sieht zwar nicht wie der Weihnachtsmann aus, mit dem ich aufgewachsen bin, aber der war ja auch eine Erfindung von Coca Cola." Was den historischen Nikolaus dagegen mit seinen Nachfolgern verbinde, sei der weiße Bart - wenn dieser auch ursprünglich nicht wallend, sondern kurz geschnitten gewesen sei. Zeitgenössische Bilder kirchlicher Würdenträger wiesen auf eine solche Bartmode hin.

Der Fernsehsender BBC zeigt am 18. Dezember eine Dokumentation über "das wahre Gesicht des Weihnachtsmannes". Der amerikanische Weihnachtsmann geht auf Sinterklaas, die niederländische Version von St. Nikolaus, zurück. (APA/dpa)