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Türkische Kurdinnen demonstrieren für den EU-Beitritt. Auf ihrem Plakat steht: "Frauen, Leben, Freiheit"

Foto: AP/MURAD SEZER
Diyarbakir /Istanbul - In der osttürkischen Stadt Diyarbakir haben am Sonntag Zehntausende Kurden für einen EU-Beitritt der Türkei demonstriert. Eine Mitgliedschaft in der EU würde den Kurden in der Türkei mehr Rechte bringen, sagten Redner vor den etwa 50.000 Kundgebungsteilnehmern. Der bis vor wenigen Monaten inhaftierte Kurdenpolitiker Hatip Dicle forderte von der EU ein Datum für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen, "die Kurden sollten dabei nicht ignoriert werden".

"Wir wollen die EU-Mitgliedschaft"

Auf Spruchbändern war zu lesen: "Ja zur Vielfalt, Nein zur Abspaltung" und "Wir wollen die EU-Mitgliedschaft". Die Demonstration wurde von der größten türkischen Kurdenpartei DEHAP organisiert.

Anti-EU-Demonstrationen in Istanbul

Unterdessen haben in Istanbul tausende Türken gegen den geplanten EU-Beitritt ihres Landes protestiert. Die rund 6.000 Demonstranten kritisierten am Sonntag die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan dafür, die EU-Mitgliedschaft zum wichtigsten politischen Thema zu machen, wie der private türkische Fernsehsender NTV berichtete. Zu der Protestaktion hatte die Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) aufgerufen.

"Wir wollen unseren Boden mit niemandem teilen. Wir wollen als Türken leben", rief einer der Demonstranten. Umfragen zufolge steht ein Großteil der türkischen Bevölkerung hinter dem geplanten EU-Beitritt Ankaras. Sollte eine Mitgliedschaft aber scheitern, könnte dies nationalistischen Parteien Zulauf verschaffen, warnen politische Beobachter. (APA/AFP/AP)