MPO und MMO
Die nach dem italienischen Raumfahrtpionier Giuseppe Colombo benannte Mission wird aus zwei Satelliten bestehen, die Merkur umkreisen sollen. Das Hauptraumfahrzeug Mercury Planetary Orbiter (MPO) wird von der ESA gebaut. Eine zweiter, der Mercury Magnetospheric Orbiter (MMO), wird von der Japanischen Raumfahrtagentur (JAXA) geliefert. Wolfgang Baumjohann, Direktor des Grazer IWF und Leiter der Abteilung für experimentelle Weltraumforschung ist der einzige europäische Principal Investigator (Hauptverantwortliche) auf der japanischen "BepiColombo"-Raumsonde, teilte das IWF mit.
Während der MPO seinen Fokus auf die Erforschung der Oberfläche und der Zusammensetzung Merkurs legt, soll der MMO die Magnetosphäre des Planeten erkunden. Der MMO wird den Planeten in 400 bis 12.000 Kilometern Höhe umkreisen. Das in Graz entstehende Magnetometer ist eines der insgesamt sechs Instrumente, die dabei zum Einsatz kommen sollen. Die Grazer Forscher, die das Magnetfeldmessgerät gemeinsam mit der Universität Braunschweig entwickeln und bauen, interessiert vor allem auch das Zusammenspiel des Magnetfeldes mit dem Sonnenwind bei der bekannten Abwesenheit einer Ionosphäre. So will man die magnetischen Phänomene erfassen, die beim Kontakt mit der von der Sonne ausgesandten elektrisch geladenen Teilchen - den so genannten Sonnenwinden - entstehen.
Gerne eingesetzte Geräte
Das Grazer Forscherteam gehört zu wenigen Gruppen weltweit, die Instrumente zur Untersuchung planetarer und interplanetarer Magnetfelder an Bord von Raumsonden entwickeln, bauen und deren Daten auszuwerten können. So liefert das IWF auch das Magnetometer für den im Herbst 2005 startenden "VenusExpress", das Magnetometer der "Rosetta"-Mission wird ebenso mit Grazer Technologie kalibriert, wie die beiden "Cluster"-Satelliten der ESA, die den Einfluss von Sonnenstürmen auf das Erdmagnetfeld untersuchen.