Basescu war Kandidat des Mitte-Rechts-Oppositionsbündnisses Allianz für Gerechtigkeit und Wahrheit (D.A.). Die D.A. erhielt bei den Parlamentswahlen 33,9 Prozent der Stimmen und stellt 161 von 469 Abgeordneten. Für das Bündnis PSD+PUR stimmten 40,9 Prozent, was 189 Mandaten entspricht. Die UDMR bekam am 28. November 6,3 Prozent. Bei einem Umschwenken beider Parteien käme im Parlament eine absolute Mehrheit von 239 der D.A. und ihrer Partner zustande.
Rumänien
Kleine Parteien erwägen Unterstützung Basescus
Bei Bildung einer Regierung und Sicherung einer Parlamentsmehrheit
Bukarest - Die beiden rumänischen Kleinparteien
Humanistische Partei (PUR) und Ungarn-Partei (UDMR) schließen ein
Überwechseln in das Lager des designierten Staatspräsidenten Traian
Basescu, der am Montag als Sieger aus der Präsidenten-Stichwahl
hervorgegangen ist, nicht aus. Möglicherweise werde seine Partei ihre
Position "nochmals untersuchen", sagte UDMR-Chef Bela Marko. Die UDMR
hatte mit der Sozialdemokratischen Partei (PSD) des bei den
Präsidentenwahlen unterlegenen, bisherigen Ministerpräsidenten Adrian
Nastase bereits Koalitionsgespräche geführt. Die PUR war bei den
Parlamentswahlen am 28. November als Bündnispartner der PSD
angetreten.
Basescu kündigte entgegen den Mahnungen Nastases an, ein Kabinett
bilden zu wollen. Der bisherige Premier hatte seine Niederlage bei
der Präsidentenwahl zwar eingeräumt. Als Führer der stimmenstärksten
Partei wollte er sich jedoch um die Unterstützung der PUR und der
UDMR bemühen, die die PSD schon in der vergangenen Legislaturperiode
unterstützt haben. Am Zug ist jedoch Basescu: In Rumänien bestimmt
nämlich Staatspräsident die Regierungsbildung mit, da er eine
Parlamentspartei formal damit beauftragt und später den
Ministerpräsidenten ernennt. (APA/AP)