Das wäre schön: Hans- Christian Strache, Wiener FPÖ, schlagender Burschenschafter, Meister des Zweikampfes mit dem stumpfen Säbel, will Innenminister werden. Soeben hat er eine Ehrenaffäre mit einem Verbindungsbruder buchstäblich ausgefochten, Spuren an Armen und Oberkörper soll es geben (übrigens guter Tipp für verheiratete Masochisten, die eine "strenge Domina" besuchen: "Du, Liebling, ich bin jetzt in einer schlagenden Verbindung ...").

Ja, also Innenminister. Natürlich wird's der Strache nicht, auch nicht irgendein FPÖler, denn das kann sich Schüssel nicht leisten, einen aus der Truppe dieses Ressort zu überantworten.

Allerdings, wie das jetzt so hingeschrieben steht ... man wird doch ein wenig unsicher ... wer weiß, was dem Schüssel noch alles einfallt – nein, das denn doch nicht, oder? Jedenfalls werden wir wieder einmal daran erinnert, von welcher Koalition wir regiert werden, wenn die Rechtsaußen-Partie danach drängt, die Polizei und die Asylanten und die Akten und das alles in die Hand zu bekommen. Dem Kanzler wird schon was einfallen. Aber sicher nicht wieder so ein unbotmäßiger, sein eigenes Süpplein kochender, Nicht- Team-Player wie Strasser. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.12.2004)