Für solche klaren Aussagen wird Basescu nicht nur von seinen Parteigängern geschätzt. Sein Wahlsieg kam für viele Be^obachter - trotz einiger gegenteiliger Umfragen - so kaum überraschend: Besonders Basescus Auftreten gegen die allgegenwärtige Nehmermentalität in Rumänien hätte als Wahlkampfthema verfangen; ebenso das Anprangern der sozialen Lage vieler Bürger, die trotz blendender Wirtschaftsdaten weiter in erbärmlichen Umständen leben müssen. Der EU-Beitritt dagegen, den die Sozialdemokraten zuletzt erfolgreich vorangetrieben haben, sei Adrian Nastase nicht als besonderer Pluspunkt angerechnet worden. Alle Parteien wollen das Land nach Europa bringen, selbst die ultranationalistische Großrumänien-Partei, mit der weder Basescus Liberal-Konservative noch Nastases Sozialdemokraten nun koalieren wollen.
Insofern ist es für die europäischen Ambitionen des Landes relativ unerheblich, welche Regierung - rechnerisch gehen sich ein liberal-konservatives oder sozialdemokratisches Minderheitskabinett sowie eine große Koalition aus - Rumänien demnächst führen wird. Zielhafen für Käpt’n Basescu und seine Mannschaft bleibt die EU - es ist nationales Interesse, bis 2007 alle unlängst erteilten Auflagen Brüssels zu erfüllen.