Mit der DVD-Technologie ist in Hollywood ein neuer Streit zwischen Filmproduzenten, vertreten durch die Alliance of Motion Picture and Television Producers und den Schauspielergewerkschaften um die Aufteilung der Einnahmen aus DVD-Verkäufen entbrannt. Vergangene Woche haben sich beide Parteien in Los Angeles zu Verhandlungsgesprächen getroffen, so die New York Times . Nach derzeitiger Regelung gehen 80 Prozent der Einnahmen an Vertriebe und Händler. Schauspieler, Drehbuchautoren und Regisseure erhalten zwischen 1,8 und 5,4 Prozent der verbliebenen 20 Prozent.

Gesundheitsbeiträge und mehr Absicherungen für Nebendarstell

Seth Oster, der Sprecher der Schauspielergewerkschaften Actors Screen Guild (SAG) und American Federation of Radio and Television Artists (AFRTA) während der Verhandlungen, betont, dass es bei den Gesprächen neben dem Hauptthema DVD auch um Gesundheitsbeiträge und mehr Absicherungen für Nebendarsteller gehe. Der Streit könnte zu der von Filmstudios stark gefürchteten Möglichkeit eines flächendeckenden Streiks der Darsteller führen. Ein längerer Streik würde eine stagnierende Wirkung auf die gesamte Unterhaltungsindustrie haben. Währenddessen kam es auch zu Machtkämpfen innerhalb der SAG. Robert Pisano, Vorstand der SAG und leitender Verhandler bei den Gesprächen, ist unter Beschuss geraten, da er gleichzeitig an Netflix, einem Online-DVD-Verleih-Unternehmen beteiligt ist.

Verluste der Flops

Beliefen sich die Einnahmen aus Verkauf und Verleih von VHS-Kassetten 1996 auf 15,2 Mrd. Euro, so werden die Konsumenten 2004, laut Marktforschungsinstitut Adams Media Research, allein für den Kauf von DVDs 15 Mrd. Dollar ausgeben. Trotz des massiven Anstiegs der Einnahmen wehren sich die Filmstudios das seit 23 Jahren bestehende Aufteilungsmuster der Einnahmen zu ändern. Ein leitender Angestellter von Warner Bros. argumentiert, dass 60 Prozent der Studiofilme ihre Ausgaben nicht wieder herein bekommen. Deswegen müssen die Profite aus den Kassenschlagern die Verluste der Flops abdecken. (pte)