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Der City Airport Train CAT

foto: APA/ARTINGER
Wien - "Die Anlaufphase hat länger gedauert als geplant", sagt Friedrich Lehr, einer der beiden Geschäftsführer des City Airport Trains (CAT). "Aber bis September haben wir die Kundenzahlen auf 70.000 pro Monat verdoppelt." Jedoch werde man den ursprünglichen Plan, im ersten Betriebsjahr 800.000 Passagiere zu befördern, knapp nicht erreichen.

Trotzdem blickt die CAT-Geschäftsführung optimistisch in die Zukunft. Das internationale Interesse, das CAT-Know-how bei Schnellbahnverbindungen zwischen Flughäfen und Städten zu nutzen, sei groß, berichtet CAT-Geschäftsführer Walter Bogad. So gebe es Gespräche mit dem tschechischen Verkehrsministerium, das mit der Anbindung des Prager Flughafens eine ähnliche Situation wie in Wien vor dem CAT habe. Mit chinesischen Behörden führe man ebenfalls Gespräche. Lehr: "Das CAT-Modell wäre für mittelgroße chinesische Städte interessant."

In München werde man im Zuge der Errichtung einer Magnetschwebebahn von der City Air Terminal Betriebsgesellschaft das Know-how für den City-Check-in kaufen. Und sollte aus der Magnetschwebebahn nichts werden - das Projekt ist noch nicht ausfinanziert - "haben sich die Münchner entschieden, den CAT generell als Vorbild zu nehmen", erklärt Bogad.

Bratislava

Auch was die Anbindung an den Flughafen von Bratislava betrifft, hat die CAT-Betriebsgesellschaft, hinter der ÖBB und Flughafen Wien stehen, Pläne in der Schublade. Da die Verlängerung des CAT nach Bratislava laut Verkehrsstaatssekretär Helmut Kukacka auf frühestens 2014 verschoben wurde (DER STANDARD berichtete), wird ein mit Privatmitteln finanziertes PPP-Modell (Private Public Partnership) angedacht. Bei dem im nächsten Jahr geplanten Verkauf des Flughafens Bratislava werde der Flughafen Schwechat zwei Angebote legen, erklärt Lehr: Eines, das den Ausschreibungsunterlagen entspricht, sowie ein zweites Anbot, das die Errichtung und den Betrieb eines verlängerten CAT mit PPP-Finanzierung vor 2014 beinhaltet.

Was das Kerngeschäft zwischen Wien und Schwechat betrifft, hat eine Umfrage des Gallup-Instituts eine hohe Kundenzufriedenheit gezeigt. Der Preis (9 Euro für ein Einfachticket) liege unter dem Preis vergleichbarer Zuganbindungen und war "nie als Konkurrenz zur Schnellbahn" gedacht, so Lehr. Um mehr Fahrgäste in die Wagons zu holen, arbeite man an Angeboten wie der Möglichkeit eines Vorabend-Check-in. ÖBB-Vorteilscard-Besitzer bekommen seit Herbst vergünstigte CAT-Tickets. Nicht den offiziellen Passagierzahlen zugerechnet wird der zunehmende Werksverkehr. Mitarbeiter des Flughafens können dabei den CAT nutzen. Ähnliche Verträge werden mit AUA und Austro Control derzeit verhandelt. (Johanna Ruzicka, Der Standard, Printausgabe, 14.12.2004)