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Letztlich entscheidend dafür war eine vom oberösterreichischen Landesjagdverband und dem Landesfischereiverband im Jahr 2000 in Auftrag gegebene Studie über die genaue Größe der Mühlviertler Otterpopulation und den von dieser verursachten Schaden. Das jüngst veröffentlichte Ergebnis lässt erstaunen: Dem Fischotter wurde bisher der schwarze Peter für die schwindende Fischpopulation untergejubelt, denn schuld daran ist er nur in geringem Ausmaß.
Laut der europaweit einzigartigen Untersuchung bevölkern derzeit rund 125 Otter die Mühlviertler Gewässer. "Dass das Tier ausgerechnet Fisch isst, liegt in der Natur der Sache. Dass es dadurch aber auch die Fischpopulation ins Wanken bringt, ist falsch", erklärt der steirische Wildbiologe und Leiter der Studie, Andreas Kranz, im Gespräch mit dem STANDARD.
Nicht der Fischotter, sondern Flussregulierungen, Kläranlagen, eine fortschreitende Übersäuerung der Gewässer und unzweckmäßiger Fischbesatz hätten zum Rückgang des Fischbestandes im Mühlviertel geführt. "Vor allem wird die Beute den Ottern ja quasi serviert, da die Fische in den regulierten Bächen gar keine Verstecke mehr haben", so Kranz.
"Äußerst nützlich"
Mehr natürliche Lebensräume würden auch ein "breiteres Otter-Menü etwa mit Fröschen" bedeuten, so Kranz. Besonders überraschend sei, dass laut Studie der Fischotter entgegen seinem schlechten Image "äußerst nützlich" für den heimischen Fischbestand sei: "Er lichtet die Reihen der kleinen Forellen und entschärft damit die Nahrungsknappheit. Die verbleibenden Forellen können so besser wachsen", erklärt Kranz.