Der Viadukt von Millau in Südfrankreich ist die höchste Autobahnbrücke der Welt und wurde in nur drei Jahren erbaut. 270 Meter über dem Tarn-Tal verläuft in eleganter Kurvenform die vierspurige A75 von Clermont-Ferrand Richtung Montpellier, der höchste Punkt ragt 343 Meter über den Grund des Tals hinaus:

Höhe, Breite, Länge: Die Brücke ist 2.460 Meter lang. Sieben Pfeiler in regelmäßigen Abständen von 342 Metern tragen den Multischrägseil-Viadukt. Über den Pfeilern erheben sich die Pylone mit der Hängekonstruktion. Sie überragen die Fahrbahn um 89 Meter. Die Fahrbahn ist 27,3 Meter breit. Bei einem Gefälle von gut drei Prozent beträgt der Höhenunterschied zwischen dem Süd- und dem Nordplateau 74 Meter.

Baustoffe, Gewicht: Die sieben Pfeiler bestehen vorwiegend aus Beton, die Fahrbahn und die Hängekonstruktion vor allem aus Stahl. Insgesamt wurden 205.000 Tonnen Beton verbaut. Die 36.000 Tonnen Stahlgrobblech für die Fahrbahn wurden von der Dillinger Hütte im Saarland geliefert.

Kosten, Konzession: Die Finanzierung der knapp 400 Millionen Euro teuren Brücke wurde fast ausschließlich vom Bauunternehmen Eiffage bestritten. Dafür erhielt die Gesellschaft eine Nutzungs-Konzession bis Ende 2079. Personenwagen müssen eine Maut von 4,90 Euro zahlen, die in den Urlaubsmonaten Juli und August auf 6,50 Euro steigt. Die Maut für Lastwagen beträgt bis zu 24,30 Euro. Eiffage garantiert eine Nutzungsdauer bis ins Jahr 2124, ab 2080 soll der französische Staat kassieren.

Sicherheit: Während der dreijährigen Bauzeit des Viadukts ereignete sich kein tödlicher Unfall. Auch in Zukunft wollen die Bauherren optimale Sicherheit gewährleisten. Die Brücke hält nach den Berechnungen der Ingenieure Windböen von bis zu 250 Stundenkilometern Stand. Bei Windstärken über 110 Kilometer dürfen Lastwagen den Viadukt nicht mehr befahren. Für Autos gibt es kein Limit, sie sind durch drei Meter hohe Windabweiser geschützt. (APA)