Kein Harakiri
Diese Welle von Suiziden im Land der Samurai hat nichts mit der Tradition des rituellen Selbstmords - Harakiri - zu tun, sagt Professor Pierre Souyri, der in Genf japanische Geschichte lehrt. Falsch sei auch der Ruf der Japaner, sie seien Weltmeister der Selbsttötung. Stattdessen sind die baltischen Staaten die traurigen Rekordhalter.
Befürchtungen
Diese Dramen hingen mit modernen Techniken in der Kommunikation zusammen und "es ist zu befürchten, dass sich dies nicht auf den Fernen Osten beschränkt", sagt er. Diese Selbsttötungen seien deshalb ungewöhnlich, weil das Internet dazu benutzt wurde, um Selbstmörder-Klubs zu organisieren.
Nach den Selbstmorden der Jugendlichen wurde das Thema in japanischen Medien aufgegriffen und heftig diskutiert. Im Gegensatz zu Europa wird das Thema Suizid in Japan öffentlich angesprochen. Die Medien publizieren sogar Namen, Alter und Todesart - hier zu Lande ein Tabu.
"Todessites"