Im Visier der Ermittler steht dagegen die US-Fluggesellschaft Continental Airlines. Auf der Startbahn des Pariser Flughafens Roissy hatte eine Continental-Maschine vor dem Unglück ein Austauschteil verloren; dieses gilt als der Auslöser.
Titanstück zerschnitt Reifen
Den Ermittlern zufolge war die Concorde beim Start über das offenbar unzulässig harte Titan-Austauschteil der amerikanischen DC-10-Maschine gerollt. Dieses Titan-Stück zerschnitt einen Reifen der Concorde; umherfliegende Reifenteile brachten den Treibstofftank des Überschalljets zum Bersten und lösten in einer Kettenreaktion schließlich den Brand der Maschine aus. Die Maschine stürzte kurz nach dem Abheben unweit von Paris bei Gonesse brennend in ein Hotel. Außer den 109 Insassen des Flugzeuges starben vier Menschen am Boden.
Früheren Angaben der französischen Ermittler zufolge war die Original-Lamelle der Continental-DC-10 im texanischen Houston durch ein hartes Titan-Stück ausgetauscht worden. Das weichere und weniger scharfe Originalteil dagegen "schneidet Reifen nicht", hatte ein Experte gesagt. In den Wartungsbüchern der Maschine sei Titan als Material nicht vorgesehen. Untersuchungsrichter Christophe Regnard wolle auch durch Expertisen in den USA klären, wieso das gefährliche Metallstück überhaupt zum Einsatz kommen konnte. Continental Airlines lehnt bisher jede Verantwortung für das verheerende Unglück ab.
Vierährige Untersuchungen
Nach vierjährigen Untersuchungen wollten die Justizbehörden ihren Abschlussbericht am Dienstagnachmittag den Angehörigen der Absturzopfer übergeben. Anschließend sollten Staatsanwalt Xavier Salvat und die mit der Akte betraute Vize-Staatsanwältin Elisabeth Senot die wesentlichen Schlüsse darlegen. (APA/AFP)