tele.ring-Chef Michael Krammer

Die von der Mobilkom Austria angestoßene Diskussion über Terminierungsentgelte hält tele.ring -Chef Michael Krammer für "verwunderlich und entbehrlich". Die Mobilkom profitiere "seit einem Jahrzehnt von der Gunst der frühen Geburt" und habe etwa ihr Mobilfunknetz wesentlich billiger ausbauen können als spätere Markteinsteiger, betonte Krammer am Dienstag gegenüber der APA. Der Marktführer habe in der Vergangenheit "so viele Kostenvorteile" lukriert, die sich nie in den Zusammenschaltungsgebühren niedergeschlagen hätten.

Auf One-Niveau

tele.ring verstehen die Aufregung auch nicht, zumal man für das 1. Quartal 2005 eine Absenkung der Terminierungsentgelte von 15,99 auf 13,80 Cent und damit auf One-Niveau anstehe, betonte Krammer.

5 Cent

Sollte die Mobilkom diese Diskussion weitertreiben, werde tele.ring im Gegenzug für die Mobilkom ein Terminierungsentgelt von rund 5 Cent statt der aktuellen 10,86 Cent fordern, so Krammer. Der Telekom-Regulator werde die Terminierungsentgelte bis zum Jahr 2010, wenn sich die Marktanteile aller Betreiber auf je rund 20 Prozent eingependelt hätten, auf etwa 9 Cent senken. Aktuell habe die Mobilkom einen Marktanteil von rund 40 Prozent, daher wären 5 Cent Terminierungsentgelt derzeit angemessen, meint Krammer.

Profiteur"

Mobilkom-Chef Boris Nemsic hatte tele.ring als "größten Profiteur" der "überhöhten Terminierungsentgelte" bezeichnet, die die Mobilkom an die Mitbewerber zahlen müsse, zumal tele.ring alleine von der Mobilkom bisher 25,1 Mio. Euro an Terminierungsentgelten bekommen habe und bis 2008 weitere 40 Mio. Euro erhalten werde.

Etwas mehr kassiet als bezahlt

tele.ring habe seit 2002 insgesamt "etwas mehr" an Terminierungsentgelten von der Mobilkom kassiert als bezahlt, rechnete Krammer vor. 2002 habe tele.ring 3,6 Mio. Euro mehr an die Mobilkom bezahlt als von ihr kassiert, 2003 sei die Rechnung ausgeglichen gewesen, heuer werde die tele.ring mit einem "leichten Plus" gegenüber der Mobilkom aussteigen. (APA)