Wien - Unmittelbar vor Ablauf des Ultimatums für eine Beilegung des Streits um ein neues Dienstrecht für rund 11.000 Bank Austria-Mitarbeiter in Österreich oder zumindest um eine Annäherung herrschte am späten Mittwochabend nach außen eisernes Schweigen der Verhandlungspartner.

Betriebsrat und Vorstand hatten sich vorgenommen, bis heute eine Lösung in dem Konflikt zu finden. Es wurde bis zum Abend verhandelt. "Wir haben uns vorgenommen, den ganzen Tag zu nutzen, und dann werden morgen früh auch erst die Mitarbeiter über ihre Belange informiert werden", hieß es am späten Abend lapidar. Eine öffentliche Erklärung soll aus jetziger Sicht erst nach der entsprechenden Information der Mitarbeiter erfolgen.

Der Vorstand der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) will mit einem neuen billigeren Dienstrecht für seine inländischen Beschäftigten den Anstieg des Personalaufwands deutlich einbremsen. Eskaliert war der Streit, als der Vorstand im Oktober den Wechsel vom Sparkassen- in den Banken-Kollektivvertrag durchzog. Was den Betriebsrat empörte und in Kürze wohl auch die Gerichte beschäftigen dürfte. Hauptstreitpunkte waren bis vor wenigen Tagen u.a. das vom Vorstand verfügte Ende der Unkündbarkeit (Definitivum), längere Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich, weniger Gehaltsvorrückungen und ein Totalumbau des Zulagensystems. Für den Fall, dass eine gütliche Streit-Beilegung scheitert, war mit verschärftem Arbeitskampf gedroht worden. (APA)