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Grafik: STANDARD/APA

Wien/Cork - Mit einer großen Straßenparty am Eröffnungswochenende am 8. und 9. Jänner 2005 startet die südirische Stadt Cork ihr Programm als Europäische Kulturhauptstadt. Mit einem operativen Budget von 13,5 Millionen Euro will "Cork 2005" an der Stadt am Ufer des Flusses Lee Ausstellungen, Konzerte, Aufführungen und Vorlesungen ausrichten, ganz im Sinne der europäischen Idee. "Relocation", eines der ambitioniertesten Projekte, wird die Stadt im Sommer mit vier Theatergruppen in eine große Bühne verwandeln.

"Aus vier Ecken Europas"

Cork, die 123.000-Einwohnerstadt mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte, in der Wikinger, Normannen, Engländer und Hugenotten in der Meeresbucht landeten und die Stadt prägten, bezieht sich in ihrem Programm immer wieder auf die "Energie, die Differenzen innewohnt" und das "Orchester der Stimmen, die im Hause Europa gehört werden wollen". So wurden auch Theatergruppen "aus vier Ecken Europas" eingeladen, die Stadt mit ihren Produktionen zu besetzen. "Corcadorca" aus Cork, die "Compagnie Jo Bithume" aus Frankreich, "Grid Iron" aus Schottland und das polnische "Teatr Biuro Podrozy" sollen in "Relocation" die Geographie, Architektur und die Einwohner von Cork und Irland feiern.

Im Fitzgerald Park wird der "Eighteen Turns"-Pavillon Ort für viele verschiedene kulturelle Aktivitäten sein. Den von Daniel Libeskind designten Pavillon leiht die Londoner Serpentine Gallery der Kulturhauptstadt. Der amerikanische Architekt wird im Mai auch zu einer Vorlesung nach in die Küstenstadt kommen.

"40 Shades of Green"

Die zehn neuen Mitgliedstaaten der EU werden im Cork Vision Centre mit breit angelegten Kunstausstellungen über das Jahr verteilt vertreten sein. Eine große Ausstellung in der Kulturhauptstadt trägt ihren Titel nach dem Johnny Cash-Song "40 Shades of Green". Der Künstler Brian Kennedy kuratierte für das Crafts Council of Ireland eine Schau, die gerade hinter die Klischeebilder eines Irland mit Wiesen, Moor, Sümpfen und strohgedeckten Häuschen, wie sie das Lied des Amerikaners transportiert, schauen will. Zu sehen vom 11. Jänner bis 20. März. Wer noch mehr Museen besichtigen will, kann sich auf den "Cork City Arts Trail" begeben, der ausgehend von der Crawford Municipal Gallery durch die vielfältige Museumslandschaft von Cork führt.

Die Benennung einer Kulturhauptstadt durch die Europäische Union geht zurück auf einen Vorschlag der griechischen Künstlerin und Kulturministerin Melina Mercouri von 1985. Früher entschieden die Regierungen der EU-Staaten gemeinsam im Ministerrat über die Vergabe, inzwischen gibt es eine Liste, nach der jedes Jahr ein anderes Land mit einer seiner Städte an die Reihe kommt. Für 2005 wurde Cork als erste Stadt nach dem neuen Verfahren ausgewählt, danach folgen das griechische Patras und Luxemburg. (APA)