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Papst Pius XI.

Foto: Archiv

Vatikanstadt - Der Vatikan will die geheimen Archive seines Staatssekretariats aus der Zeit bis Februar 1939 demnächst öffnen. Der Präfekt des vatikanischen Geheimarchivs, P. Sergio Pagano, kündigte am Montagabend bei einer Buchvorstellung im Vatikan an, wahrscheinlich würden alle Akten aus dem Pontifikat Pius XI. (1922-39) bereits Anfang des Jahres 2006 in geordneter Weise für Historiker zugänglich sein.

Pagano erklärte, diese Öffnung werde für die Forschung manche Neuigkeiten über die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zu Tage fördern. Schon jetzt sei als Folge der im Jahr 2002 vom Papst angeordneten Öffnung der Nuntiatur- und Deutschland-Akten aus dem Pontifikat Pius XI. eine neue Blüte der historischen Forschung über diesen Zeitabschnitt zu beobachten.

Pagano äußerte sich anlässlich der Vorstellung der italienischen Ausgabe des Buchs "Holocaust in der Slowakei und die katholische Kirche" von Walter Brandmüller. In dem Werk, das auf Deutsch bereits im Jahr 2003 erschien, sieht der Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften anhand von Dokumenten aus der Weltkriegszeit den Nachweis erbracht, dass die katholische Kirche in der Slowakei kein Erfüllungsgehilfe der Nazis war und vielen Tausend Juden das Leben rettete.(APA)