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e-card Stufenplan zur Einführung

Grafik: APA/Quelle: Hauptverband
Eisenstadt- Das burgenländische Trausdorf war am Mittwoch Schauplatz des offiziellen Starts des österreichischen Gesundheitswesens in das E-Card-Zeitalter. Die E-Card wird seit Montag von den 2.700 Patienten des Trausdorfer Allgemeinmediziners Milan Kornfeind erfolgreich erprobt. Ende 2005 werden alle acht Millionen Versicherten in Österreich die grüne Plastikkarte im Kreditkartenformat in ihren Händen haben. Die Papierflut von mehr als 40 Millionen Krankenscheinen jährlich wird damit gestoppt. Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) und Sozialminister Herbert Haupt (F) zeigten sich sehr froh, mitten in der Beschlussfassung des Gesundheitsreform-Paketes dieses richtungsweisende Projekt präsentieren zu können.

Rauch-Kallat erinnerte daran, dass die Gesundheitskarte seit 1993 diskutiert wird. Mit der flächendeckenden Einführung 2005 werde nicht nur eines der modernsten und sichersten Kartenprojekte in Europa verwirklicht, sie werde gleichzeitig ein Meilenstein in der Gesundheitskarten-Entwicklung in Europa sein. Auch das benachbarte Ausland - z. B. die deutsche Gesundheitsiministerin - interessiere sich dafür.

Vorteile nicht nur für Patienten und Ärzte

Vorteile wird die E-Card nicht nur für Patienten und Ärzte bringen, sondern dank Breitbandvernetzung für alle Gesundheitsdienstleister, wie Krankenanstalten oder Ambulanzen. "Die Daten werden kreisen, nicht mehr die Patienten", betonte Haupt. Mit der Karte würden auch kostenmaximierende Mehrfach-Befundungen der Vergangenheit angehören und Missbrauchsmöglichkeiten eingeschränkt. Die E-Card sei aber auch ein wichtiges Projekt für die Volkswirtschaft, weil es durch ein Ende des Papierkrieges zu enormen Einsparungen komme.

"Die E-Card ist live", stellte der Sprecher der Geschäftsführung des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Josef Kandlhofer, sichtlich erleichtert fest. Kandlhofer glaubt auch, dass die E-Card dem E-Government "Flügel verleihen kann". Die Karte ist auch als Bürgerkarte verwendbar und für eine elektronische Signatur vorbereitet.

Die eigentliche logistische Herausforderung nach dem erfolgreichen Start der E-Card kommt aber erst. Nach der Erprobung in der Musterpraxis des Arztes Milan Kornfeind beginnt ab 28. Februar in 80 Ordinationen des Nordburgenlandes mit rund 100.000 Patienten der Probebetrieb. Am 30. Mai startet von fünf Regionen (Burgenland/Niederösterreich, Wien, Steiermark/Kärnten, Salzburg/Oberösterreich und Vorarlberg/Tirol) aus sternförmig das österreichweite Rollout. (APA)