Oberhausen ließ es in Aue gemütlich angehen.

München - RW Oberhausen verlor am vergangenen Sonntag in der zweiten deutschen Liga gegen FC Erzgebirge Aue mit 0:2. Kann passieren, Aue ist im besseren Mittelfeld zuhause, Oberhausen spielt gegen den Abstieg. Etwas stutzig kann man allerdings werden, wenn man die Tore analysiert - in der 8. Minute köpfte Oberhausens Verteidiger Tony Tieku den Ball unbedrängt ins eigene Tor, in der 57. Minute verwandelte Aues Sven Günther einen Elfmeter nach Langzeit-Trikot-Halten zum Endstand - und zugleich über folgende Information verfügt: Auf eine 0:2-Niederlage Oberhausens gingen außergewöhnlich hohe Einsätze bei den Wett-Anbietern ein. Allein beim englischen Betreiber Betfair sollen 500.000 Euro auf Aue gesetzt worden sein, deutsche und österreichische Buchmacher hatten die Begegnung wegen außergewöhlicher Beträge kurzfristig ausgesetzt.

Der Verdacht des Wettbetrugs wird den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beschäftigen. "Wir sind an den Kontrollausschuss herangetreten. Der Ausschuss muss nun entscheiden, ob ein Anfangsverdacht vorliegt und gegebenenfalls ermitteln", sagte am Mittwoch ein Sprecher der Deutschen Fußball-Liga (DFL).

"Im Fußball ist alles möglich", kommentierte Tieku sein Missgeschick zum 0:1. Vielleicht aber auch nicht.

Oberhausen wehrt sich

Oberhausen ist inzwischen in die Offensive gegangen. Wie im Spiegel Online zu lesen war, haben die Spieler Eidesstaatliche Erklärungen des Inhalts unterschrieben, in keinerlei Bestechung involviert gewesen zu sein. Zudem wurde Anzeigen gegen Unbekannt wegen Verleumdung eingebracht. Präsident Rummel wird mit den Worten zitiert: "Ich bin stinksauer, das sind Gerüchte, die jeder Grundlage entbehren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas passieren kann, denn davon müssten ja 16 Spieler gewusst haben."

Und Eugen Hach, Trainer der Ruhrgebiets-Mannschaft assistierte: "Was wir da zu hören bekommen, ist erschreckend, eine Frechheit. Das ist Rufmord. Ich habe mit Tieku und Izepon gesprochen, ihnen kamen die Tränen." (pb/red)