Flimms Stellungnahme fiel äußerst kurz aus: Schmidl habe ihm am Dienstag brieflich mitgeteilt, nicht mehr zur Verfügung zu stehen. "Ich habe diese Entscheidung mit großem Bedauern aufgenommen, denn unsere Zusammenarbeit hatte gut begonnen, und es war mein Eindruck, dass wir manches für die Festspiele hätten erreichen können."
Schmidls Entschluss, zu diesem frühen Zeitpunkt klare Verhältnisse zu schaffen, träfe, so Flimm, auf seinen tiefen Respekt: "Unsere Wege trennen sich in Freundschaft." Was manch einer bezweifelt.
Denn Flimm habe, so die Fama, den Klarinettisten schwer beleidigt: Schmidl solle sich bei der Vertragsgestaltung nicht so haben, da sein Job ohnedies nur der eines Konzertreferenten sei. Und Flimm habe einen Namen genannt: Zum Aufgabenbereich dieses ehemaligen Referenten gehörte u.a. die Wartung der hauseigenen Klaviere und Cembali wie das Organisieren von Instrumenten. Als Orchesterwart allerdings konnte und wollte sich Schmidl, seit 1965 Philharmoniker und seit 1967 Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, nicht sehen.