Der Fahnder hatte die Ermittlungen gegen Motassadeq geleitet. Er berichtete über die ersten polizeilichen Vernehmungen des Studenten. Damals habe der Angeklagte in vielen Fällen Aussagen gemacht, die später von Zeugen widerlegt worden seien. "Er hat erzählt, dass er die anderen nur aus der Moschee und von gemeinsamen Essen gekannt habe, es seien oberflächliche Bekannte gewesen", sagte Polizist Jörg K. Später hätten andere Zeugen ausgesagt, dass Motassadeq zum Beispiel mit den Todespiloten Mohammed Atta und Marwan Al Shehhi eng befreundet gewesen sei.
Auch andere Spuren hätten die enge Verbindung zwischen Motassadeq und den späteren Terroristen belegt: Im Keller der Motassadeq-Wohnung wurden Unterlagen von Atta gefunden, Motassadeq hatte eine Kontovollmacht von Al Shehhi und in einem Fall 5.000 Mark (rund 2.500 Euro) von dessen Konto an den Drahtzieher der Anschläge, Ramzi Binalshibh überwiesen.
Auch eine mehr als zwei Monate lange Reise von Motassadeq nach Pakistan und Afghanistan beschäftigte die Ermittler: Motassadeq sagte bei der Polizei aus, er sei in der Zeit in Pakistan im Urlaub gewesen. Zeugenaussagen ergaben, dass der Angeklagte aber tatsächlich in einem Terrorcamp in Afghanistan war. Im ersten Prozess hatte Motassadeq den Besuch im Terrorcamp bereits eingeräumt. Im laufenden Prozess macht er bisher keine Aussage.
Enge Verbindungen hatte Motassadeq auch in die Wohnung Marienstraße 54, wo Atta, Al Shehhi und Binalshibh gewohnt hatten. Dort habe Motassadeq zum "feststehenden Personenkreis um Atta herum" gehört.