Für den Handel in den Entwicklungs- und
Schwellenländern ist das Internet ein wesentlicher Wachstumsmotor.
Doch noch immer liegt die Rate der Zugänge zum weltweiten Datennetz
in diesen Ländern zehn Mal niedriger als in den Industriestaaten. Das
stellt die Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen
(UNCTAD) in ihrem am Mittwoch in Genf vorgestellten E-Commerce- und
Entwicklungsbericht 2004 fest.
Völlig unterversorgt
Jüngste Studien zeigten, dass die große Mehrheit der Entwicklungs-
und Schwellenländer in Sachen Internet-Handel völlig unterversorgt
sind, heißt es. Zwar verfügten viele kleine und mittelständische
Unternehmen (KMU) über einen Personal Computer (PC) und Netz-Zugang -
bei einem Anteil von über 90 Prozent ist deren Anteil sogar relativ
hoch. Doch Online-Geschäfte würden nur in bescheidenem Umfang
getätigt. Dabei könnte die Ausbreitung des Internets den Handel
gerade bei diesen Firmen stark beschleunigen. So lag in den USA der
Anteil des elektronischen Handel an den gesamten Handelsgeschäften
zwischen Unternehmen 2003 bereits bei 16,2 Prozent, in der
Europäischen Union bei 20 Prozent.
700 Millionen User
Weltweit gab es den Angaben zufolge Ende 2003 etwa 700 Millionen
Internet-Benutzer, was 11,8 Prozent der Weltbevölkerung entspricht.
Die Entwicklungsländer stellen etwas mehr als ein Drittel davon. Ihr
Anteil stieg seit 2000 sogar um mehr als 50 Prozent. Über 60 Prozent
von ihnen leben in China, Südkorea, Indien, Brasilien und Mexiko. Am
meisten wird das Internet dort für E-Mails und die Beschaffung von
Informationen genutzt, zumeist von den Chefs.(pte)