"Schlag für Blair"
Blunketts Rücktritt wurde von politischen Kommentatoren als schwerer, aber nicht unüberwindlicher Schlag für Tony Blair gewertet, der bei den für kommenden Mai geplanten Parlamentswahlen eine dritte Amtszeit anstrebt. Der hoch angesehene Hardliner Blunkett war mit seinen Plänen für den Kampf gegen Terrorismus, Verbrechen und antisoziales Verhalten nicht zuletzt im Hinblick auf die Wahlen ein tragender Pfeiler der Labour-Regierung gewesen. Blair habe seine Regierungsmannschaft sehr schnell umgebildet, um Spekulationen über eine mögliche Regierungskrise entgegenzutreten, schrieb die "Financial Times".
Schwergewicht
Clarke, der von Beobachtern ebenfalls als politisches Schwergewicht betrachtet wird, betonte am ersten Tag in seinem neuen Amt, seine Ansichten seien denen seines Vorgängers ähnlich. Es gehe darum sicherzustellen, dass "jeder Bürger in jeder Gemeinde in Sicherheit leben kann". Zur neuen Bildungsministerin ernannte Blair die erst 36 Jahre alte Ruth Kelly, die bisher als Staatssekretärin im Büro des Kabinetts mitverantwortlich für die Koordinierung der Regierungspolitik war.
Ausschuss
Auslöser des Rücktritts waren Ergebnisse eines Untersuchungsausschusses zu Vorwürfen des Amtsmissbrauchs durch den bisherigen Innenminister gewesen. Blunketts ehemalige Geliebte, die verheiratete Verlegerin der konservativen Politik-Zeitschrift "Spectator", Kimberley Quinn (43), hatte zuvor angeben, der Minister habe ihrem philippinischen Kindermädchen beschleunigt eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für Großbritannien besorgt.