Mit Lobbying ist es in Österreich oft nicht weit her: das festzustellen, hätte es Spielbergs nicht bedurft. Innsbruck und Salzburg präsentierten sich gestern in Wien dem ÖOC, sie wollen um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2014 kandidieren und sind bemüht, Rückhalt in der Bevölkerung glaubhaft zu machen. Tatsächlich kann davon kaum die Rede sein. Zuletzt sprachen sich in einer Umfrage bloß 29 Prozent der Salzburger für eine Bewerbung aus - nicht nur in der Stadt, auch in den Wintersportzentren wurde Ablehnung festgestellt. In Innsbruck sind bereits Volksbefragungen zu Bewerbungen für 2002 und 2006 negativ ausgegangen.
Das Sportland Österreich reduziert sich gern und schnell auf kollektive Trinkveranstaltungen wie das Skispringen in Bischofshofen und die Skirennen in Kitzbühel oder auf "Events" wie das Beachvolleyballturnier in Klagenfurt (und die Skirennen in Kitzbühel). Dem Fußball-, dem Eishockeyteam und den Schwimmern gelingt es hie und da, so etwas wie nationale Euphorie zu erzeugen. Die Besucherzahlen von Rapid Wien ragen nur in der Liga heraus - kein Vergleich mit Klubs in gleich großen und kleineren Städten im Ausland. Der Sportfan sitzt lieber am Stammtisch und vor dem Fernseher als im Stadion.