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Chef der Bauholding Strabag, Hans Peter Haselsteiner baut das "Dorf der Kinder"

Foto: APA/ HARALD SCHNEIDER

Chi¸sinau – Wir befinden uns in einem Land, das nur anderthalb Flugstunden von Wien entfernt ist, aber bei Armin Assinger schon in der 10.000-Euro-Fragen-Kategorie wäre: Moldawien. Moldawien liegt zwischen Rumänien und der Ukraine bzw. Transnistrien, das sich abgespalten und nach Russland orientiert hat. Wichtig ist, dass wir uns im ärmsten Staat Europa befinden (Durchschnittseinkommen 43 Euro pro Monat – offiziell), so arm, dass fast ein Viertel der 4,4 Millionen Einwohner ins Ausland gegangen ist. Viele unter Zurücklassung ihrer Kinder (nach offiziellen Angaben 50.000).

Spendersuche

Um diese praktisch unbetreuten Kinder kümmert sich der Jesuit Pater Georg Sporschill, der auch schon in Rumänien für die Ärmsten der Armen, die Straßenkinder, tätig ist. Sporschill ist ein Dynamiker, der immer auf der Suche nach anderen Dynamikern ist, möglichst solchen mit viel Geld, um osteuropäischen Kindern in fürchterlicher Armut und Verlassenheit so etwas wie eine Grundversorgung zu geben.

Baugroßunternehmer Haselsteiner baute "Stadt der Kinder"

Im Fall von Moldawien ist das hauptsächlich der Baugroßunternehmer Hans Peter Haselsteiner (Strabag), der etwa 30 km außerhalb der moldawischen Hauptstadt Chi¸sinau eine "Stadt der Kinder" mit sechs Häusern und Versorgungseinrichtungen für 120 Kinder hingestellt hat. Diese Woche wurde die Kinderstadt vom moldawischen Präsidenten Wladimir Woronin eröffnet und von orthodoxen und katholischen Geistlichen gesegnet. Es gab lange offizielle Reden und schöne orthodoxe Gesänge. Nur Haselsteiner wandte sich direkt den Kindern zu: Er ließ ihnen ein von ihm verfasstes Märchen vorlesen.

Die Not der moldawischen Kinder ist nicht so sichtbar wie die der Straßenkinder in Rumänien, aber sie ist da. Die Organisation Concordia Sozialprojekte P. Georg Sporschill sj (concordia.co.at) nimmt auch kleinere Spenden. (rau, DER STANDARD Printausgabe 16.12.2004).