Wien - Die ÖBB wollen den Betrieb im neuen Jahr mit weniger Personal aufnehmen. In die Frühpension abgehängt werden sollen jene 952 Eisenbahner, die sich krankheitsbedingt in "zeitlichem Ruhestand" befinden. Sie sollen nun ohne Rückfahrkarte in den Vorruhestand versetzt werden, verlautete am Mittwoch aus der Aufsichtsratssitzung.

Da diese Frühpensionierungen Teil des Deals mit Gewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl seien, sei ein Abgehen nicht mehr zu erwarten, hieß es in hohen ÖBB-Kreisen. Zumal allein die Infrastrukturbetrieb AG 300 überzählige Eisenbahner zur Frühpensionierung angemeldet habe. Fix waren laut Huber vor der Sitzung nur 56 Frühpensionierungen.

Debatte über vorm Walde

Zur Debatte stand auch die endgültige Ablöse von Noch-ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde. Diese sollte nach dem Willen einiger Kapitalvertreter nicht erst 2006, sondern bereits mit Jahresende erfolgen. Als Nachfolgerin wurde Wilhelmine Goldmann ins Spiel gebracht, die sich als Postbus-Chefin Meriten erworben hat. Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider erneuerte indes vor versammelter neuer ÖBB-Führungsriege seine Kritik an den Gagen der neuen ÖBB-Chefs.

Diese seien "in ihrer Höhe nicht akzeptabel". Kolportiert werden Beträge zwischen 350.000 und 500.000 Euro pro Jahr. Vizekanzler Hubert Gorbach will, dass diese Beträge in der Privatwirtschaft nicht übersteigen. (ung, APA, DER STANDARD Printausgabe, 16.12.2004)