Wien/Philadelphia - Das Wiener Biotech-Unternehmen Igeneon gibt seine gesellschaftsrechtliche Eigenständigkeit auf und wird durch Aktientausch zu einer hundertprozentigen Tochter der US-Firma Aphton.

Das US-Unternehmen ist wie Igeneon im Bereich der Krebsforschung tätig und an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq notiert. "Das hat den Charme, dass wir einfacher zu Geld kommen", gegründete Igeneon-Finanzvorstand Eugen Stermetz am Mittwoch den Schritt.

1,5 Millionen Dollar-Deal

Gemäß der Vereinbarung werden die bisherigen Aktionäre der Igeneon 21,5 Mio. Stammaktien von Aphton erhalten. Der Wert des Deals beläuft sich auf rund 81,5 Mio. Dollar (61,3 Mio. Euro). Die Igeneon-Aktionäre werden künftig rund 36 Prozent an dem gemeinsamen Unternehmen halten, die bisherigen Aphton-Aktionäre 64 Prozent.

Igeneon-Chef Manfred Rüdiger wird in dem gemeinsamen Unternehmen die Funktion des Executive Vice President und Chief Operating Officer übernehmen und auch im Verwaltungsrat vertreten sein.

Mehr Mittel notwendig

Igeneon, das 1999 aus der Novartis-Onkologieforschung hervorgegangen ist, wurde bisher von seinen Investoren, darunter nationale wie internationale Venture-Fonds, und österreichischen Förderinstitutionen mit gut 75 Mio. Euro finanziert. Um die in der klinischen Phase befindlichen Präparate zur Marktreife zu bringen, seien aber noch erheblich mehr Mittel notwendig, sagte Stermetz.

Da ein Börsengang in Europa für ein Biotech-Unternehmen derzeit nicht viel versprechend sei, habe man sich für den Merger mit einem bereits börsennotierten Unternehmen entschieden.

Igeneon beschäftigt 60, Aphton 50 Mitarbeiter. Das erste Produkt aus der Forschungspipeline beider Unternehmen könnte 2006 vertriebsbereit sein. (stro, DER STANDARD Printausgabe, 16.12.2004)