Jakarta - Nach ungewöhnlich präzisen Terrorwarnungen hat Indonesien am Donnerstag seine Sicherheitskräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Die australische Regierung hatte zuvor erklärt, sie verfüge über glaubwürdige Informationen, wonach Terroristen indonesische Filialen der Hotelkette Hilton angreifen könnten. Auch Großbritannien und Neuseeland empfahlen ihren in Indonesien lebenden Staatsbürger, alle Orte zu meiden, an denen sich zur Weihnachtszeit und an Silvester Ausländer versammeln.

Weihnachten

Die Polizei in Jakarta teilte mit, nach den Warnungen gelte schon ab Donnerstag die verschärfte Sicherheitsstufe für die Weihnachtszeit, die normalerweise erst Samstag in Kraft getreten wäre. Um Weihnachten werden in Indonesien jährlich Zehntausende von Polizisten zur Bewachung öffentlicher Plätze und stark frequentierter Einrichtungen, wie zum Beispiel Einkaufszentren, Kirchen und Hotels, eingesetzt. Arsen-Spuren in Suppe des Vize-Präsidenten In einer für den indonesischen Vize-Präsidenten Yussuf Kalla bestimmten Suppe sind Spuren von Arsen entdeckt worden. Die Schüssel werde derzeit von Experten untersucht, sagte eine Polizeisprecherin auf der Insel Bali, wo die Suppe in einem Hotel serviert worden war. Ob es sich um einen gezielten Anschlag auf Kalla handelte, war zunächst unklar. Arsen ist in geringen Mengen ein natürlicher Bestandteil von Wasser, wirkt in hohen Dosen aber tödlich. Speisen für den indonesischen Präsidenten und seinen Stellvertreter werden vor dem Verzehr routinemäßig auf Gift getestet. In Indonesien sind in den vergangenen zwei Jahren drei schwere Anschläge auf ausländische oder bei Ausländern beliebte Einrichtungen verübt worden: Im Oktober 2002 kamen bei einem Terroranschlag auf der Ferieninsel Bali mehr als 180 Menschen ums Leben, die meisten australische Touristen. Mehr als 300 weitere Personen wurden verletzt. Im August vergangenen Jahres wurden bei einem Selbstmordanschlag auf das Mariott-Hotel in Jakarta zwölf Menschen getötet und 150 verletzt. Am 9. September dieses Jahres kostete ein Autobombenanschlag auf die australische Botschaft acht Menschen das Leben, 160 weitere wurden verwundet. (APA/AP)