Bei wichtigen Gipfel-Themen - Türkischer Premier zu neuer Zypern-Initiative bereit
Redaktion
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Istanbul - Wenige Stunden vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel hat sich der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bemüht, Flexibilität bei kritischen Streitthemen zu zeigen. So deutete Erdogan nach türkischen Medienberichten in Brüssel die Möglichkeit einer neuen Friedensinitiative für die geteilte Mittelmeerinsel Zypern an.
Wenn die Türkei vom Gipfel ein Datum für Beitrittsgespräche erhalte, werde er mit dem Ziel eines neuen "Friedensprozesses" nach Zypern reisen, den griechisch-zypriotischen Präsidenten Tassos Papadopoulos einladen und mit ihm einen "Friedenskaffee" trinken, zitierte der Fernsehsender CNN-Türk den türkischen Ministerpräsidenten. Papadopoulos droht mit seinem Veto gegen Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, wenn Ankara die griechisch-zyprische Republik nicht anerkennt.
Verhandlungen ergebnisoffen
Auch in der Frage der Form von Beitrittsverhandlungen zwischen EU und Türkei zeigte sich Erdogan offen für Kompromisse. Der Zeitung "Milliyet" sagte er, entscheidend sei das Ziel der Vollmitgliedschaft. Dass die Verhandlungen ergebnisoffen seien und jederzeit abgebrochen werden könnten, sei ihm klar. "Vielleicht brechen auch wir sie ab", sagte Erdogan.
In Brüssel erklärte der türkische Ministerpräsident zudem, sein Land sei zur Öffnung der derzeit geschlossenen Landgrenze zum Nachbarn Armenien bereit, wenn Armenien ebenfalls einen positiven Schritt unternehme. Diese Äußerung Erdogans dürfte eine Geste an die Adresse Frankreichs gewesen sein, das von der Türkei die Aufarbeitung der Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich und die Anerkennung der Gewalttaten als Völkermord verlangt. (APA)
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