Ex-Schachweltmeister versucht der Auslieferung an die USA zu entgehen - hat trotz Sanktionen 1992 an Spiel in Montenegro teilgenommen
Redaktion
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Tokio - Der ehemalige Schachweltmeister Bobby Fischer
könnte von Japan nach Island ausreisen, um einer Auslieferung an die
USA zu entgehen. Fischers Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis sei
genehmigt worden, teilte die isländische Botschaft in Tokio am
Donnerstag mit. Wann der 61-jährige das Dokument erhalten werde, sei
allerdings noch unklar.
Verstoß gegen die Jugoslawien-Sanktionen
Fischer wird von den USA wegen eines Verstoßes gegen die
Jugoslawien-Sanktionen verfolgt und wurde am 13. Juli auf dem
Flughafen von Tokio mit einem ungültigen Reisepass der Vereinigten
Staaten festgenommen. Seither sitzt er in Japan in Haft, gegen eine
Ausweisung an die USA hat er Klage eingereicht.
Teilnahme an einem Schachturnier in Montenegro
Die US-Behörden werfen Fischer vor, mit der Teilnahme an einem
Schachturnier in Montenegro im damaligen Jugoslawien 1992 gegen
internationale Sanktionen verstoßen zu haben. Fischer tauchte nach
dem Turnier unter. Dem ehemaligen Weltmeister drohen wegen des
Sanktionsbruchs in den USA bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe
bis zu 250.000 Dollar.
Fischer erlangte 1972 Weltruhm, als er als erster Amerikaner den
Titel des Schachweltmeisters gewann. Er schlug damals Boris Spasski
aus der Sowjetunion.(APA/AP)
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