Bregenz - Am Landesgericht Feldkirch wurden am
Donnerstagvormittag Hans Grill, Präsident des Bundesligisten SW
Bregenz, sowie sein Amtsvorgänger Josef Fitz und der ehemalige
Manager des Vereins, Markus Feldkircher, der Steuerhinterziehung für
schuldig befunden. Das Trio wurde von einem Schöffengericht zu
Geldstrafen in unterschiedlicher Höhe verurteilt. Das Urteil ist noch
nicht rechtskräftig.
Den drei Angeklagten wurden Schwarzgeld-Zahlungen an die Spieler
und damit Steuerhinterziehung und schwerer Betrug auf Grund nicht
getätigter Abgaben an die Gebietskrankenkasse vorgeworfen. Grill
stand wegen Abgabenhinterziehung in Höhe von 1,6 Millionen Euro vor
Gericht, Feldkircher wurden 1,4 Mio. Euro angelastet, Fitz 580.000
Euro.
Das Schöffengericht kam in nicht einmal zwei Stunden zu einem
Urteil. Gegen Grill wurde eine bedingte Geldstrafe in Höhe von
335.000 Euro (davon 50.000 Euro unbedingt) verhängt, Feldkircher als
Beitragstäter und Fitz fassten 286.000 Euro (43.000 Euro unbedingt)
und 117.000 Euro (18.000 Euro unbedingt) aus.
Vom Prozess am Donnerstag ausgeschieden wurde das Verfahren wegen
schweren Betrugs. Das Schöffengericht entschied, diese Causa erst
Anfang nächsten Jahres zu behandeln, wenn ein neues
Sozialbetrugsgesetz in Kraft tritt. In diesem ist die "tätige Reue"
neu geregelt. Es sieht vor, dass Täter nicht bestraft werden, wenn
sie bis zum Schluss der Verhandlung die ausstehenden Beiträge
einzahlen oder sich zur Nachentrichtung dieser Beiträge verpflichten.
Hinsichtlich des Vorwurfs des schweren Betrugs sieht sich Hans Grill
mit einem Schadensbetrag von 100.000 Euro konfrontiert, Feldkircher
und Fitz werden Summen von 60.000 Euro und 46.000 Euro angelastet.
(APA)