Wien - Nach Außenministerin Ursula Plassnik hat am
Donnerstag auch Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (beide V) auf das
Todesurteil gegen eine junge geistig behinderte Iranerin reagiert.
"Menschenrechtsverletzungen, wie jene im Fall der 19-jährigen Leyla
M., sind auf das Schärfste zu verurteilen", sagte Rauch-Kallat laut
einer Aussendung des Ministeriums für Gesundheit und Frauen.
"Für Rechte der Frauen einsetzen"
Das Bestreben aller Staaten auf dieser Welt müsse es sein, die
Menschenrechte und die Würde der Menschen zu bewahren; das gelte
besonders für Frauen, die in vielen Länder immer noch benachteiligt
seien, so Rauch-Kallat. Sie habe sich bisher und werde sich auch in
Zukunft, wo immer es nötig sei, für die Rechte der Frauen einsetzen.
Am Mittwoch hatte Außenministerin Plassnik angekündigt, sich für
ein gemeinsames Vorgehen der EU gegenüber den iranischen Behörden
einzusetzen, um die Aussetzung der Todesstrafe für Leyla M. zu
erreichen. Sie reagierte damit auf die Aufforderung der SPÖ-Frauen-
und Gleichbehandlungssprecherin Gabriele Heinisch-Hosek an die
Regierung, sich zu dem Fall zu äußern.
"Vergehen gegen die Keuschheit"
Die bereits als Kind zur Prostitution gezwungene 19-jährige Leyla
M. war nach Angaben der Menschenrechtsorganisation amnesty
international wegen "Vergehen gegen die Keuschheit" zum Tode
verurteilt worden. Die junge Frau habe inzwischen alle Rechtsmittel
ausgeschöpft. Ihr werde unter anderem vorgeworfen, Sex mit Verwandten
gehabt und außereheliche Kinder, teilweise nach Vergewaltigungen, zur
Welt gebracht zu haben. Mehrmals sei sie von ihrer Familie an andere
Männer verkauft worden. (APA)