Begegnung in der Schnellbahnstation
"Miriam ist mein Schicksal", vertraut er dem Gericht an. Sie ist ihm davongelaufen. "Wenn S' den Mann sehen, wegen dem sie mich stehen hat lassen, kriegen S' einen Lachanfall", glaubt er. Er selbst lacht freilich erst heute, den Anfall hatte er bereits im Sommer. "Hallo Orsch-g'sicht, die Miri kann bald deine Narben zählen", kündigte er sich beim Nebenbuhler an. An der Schnellbahnstation kam es zur Begegnung. "Er hat förmlich 'bettelt um a Watsch'n", entschuldigt sich Gerhard. Den Zahn will er ihm aber ersetzen. "Obwohl, bei eam is' eh wurscht, ob eam ana fehlt oda net", sagt er.
Reflex im Schock
"Und warum haben Sie in der Nacht die Müllbehälter angezündet?", fragt der Richter. "Das war ein Reflex im Schock, ich hab alles g'hasst, was mir in die Finger 'kommen is'", erwidert der Angeklagte. "Wissen S', die Miriam war eine Wahnsinnsfrau", schwärmt er. "So ane gibt's nur amoi im Leben, für die Frau muss ma kämpfen." - Notfalls müsse man sogar für sie stehlen gehen. "Ich hab ihr nix bieten können, Herr Rat", sagt er. So habe er in einem Modegeschäft einen vorübergehend herrenlosen Aktenkoffer zu seinem eigenen erklärt. "Was war drinnen?", fragt der Richter. "Waaß i net, i hob eam net auf'bracht, i bin ja ka Dieb", erwidert der Angeklagte.