Wien - Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider (F) akzeptiert
nun doch das Anrecht der ÖVP, den neuen Innenminister aus ihren
Reihen nachzubesetzen. Dies sei im Koalitionsabkommen so
festgeschrieben. Haider kann sich dabei ÖVP-Klubobmann Wilhelm
Molterer vorstellen. In der "Presse" (Freitag-Ausgabe) sagt Haider,
"es muss eine Persönlichkeit sein, die für uns ein erst zu nehmender
Verhandlungspartner und den Vorschlägen der FPÖ gegenüber offen ist".
Molterer wäre ein solcher Kandidat. Neuerlich kritisierte Haider
den zurückgetretenen Innenminister Ernst Strasser (V) Durch das
Versagen Strassers habe man in Sachen Asylgesetz schon ein knappes
Jahr verloren.
Kritisch äußert sich Haider darüber, dass sich Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel (V) mit der Regierungsumbildung so lange Zeit
lässt. "Wenn wir das in unserem Bereich getan hätten, wären wir von
der öffentlichen Meinung zerfetzt worden". Haider erinnerte daran,
dass Schüssel auf die FPÖ im Juni bei der Nachbesetzung des
Justizministers Dieter Böhmdorfer großen zeitlichen Druck ausgeübt
habe. "Da hätten wir quasi über Nacht einen Kandidaten aus dem Hut
zaubern sollen". (APA)