Bagdad/Berlin - Gut sechs Wochen vor den ersten freien Wahlen im Irak gibt es zur Möglichkeit einer Beteiligung in Deutschland lebender Iraker unterschiedliche Angaben. Der Sprecher der unabhängigen Wahlkommission, Farid Ajar, sagte am Donnerstag in Bagdad, die deutsche Regierung sei nicht bereit, ein Wahlzentrum für die Iraker einzurichten. Grund sei "die Furcht vor importiertem Terrorismus", besonders nach dem vermeintlich geplanten Anschlag auf Ministerpräsident Iyad Allawi beim Besuch in Berlin Anfang Dezember.

Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums sagte dagegen zu Berichten über solche Sicherheitsbedenken, davon oder gar von einem Veto, Wahllokale für Auslandsiraker in Deutschland zu akzeptieren, sei dem Ministerium nichts bekannt. Ende des vergangenen Jahres lebten laut Ministerium knapp 84.000 Iraker in Deutschland.

Außerhalb ihrer Heimat sind etwa drei Millionen Iraker registriert. In Zusammenarbeit mit den UN wurden für sie nach Angaben Ajars weltweit insgesamt 14 Wahlzentren festgelegt. Ein Zentrum solle in München sein, wo die meisten Iraker in Deutschland leben. Die Vereinten Nationen würden den Ablauf der Wahlen außerhalb des Irak überwachen. Wie Deutschland wolle auch Kanada Abstand von einem Wahlzentrum nehmen, sagte Ajar. (APA/dpa)