Es müssten die "verschiedene Gepflogenheiten" in den einzelnen EU-Staaten berücksichtigt werden, betonte Balkenende. In manchen Ländern seien Volksabstimmungen zur Türkei vorgesehen, in anderen nicht. Vor Schüssel hat bereits der französische Staatspräsident Jacques Chirac ein Referendum zum Türkei-Beitritt in seinem Land angekündigt.
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso forderte einen ehrlichen Umgang mit der Öffentlichkeit und den Parlamenten zum Thema Türkei. "Es muss in Europa eine Debatte geben", betonte er. Der Beitritt werfe "besondere Probleme" auf, dies sei nicht mit bisherigen Erweiterungsrunden der EU vergleichbar.
"Heute haben wir Geschichte geschrieben"
Die zwischen der EU und der Türkei erzielte Einigung in der Zypern-Frage sei "keine rechtliche Anerkennung" der Republik Zypern, sagte Balkenende. Es sei jedoch ein "wichtiger Schritt", der zu Fortschritten in diesem Bereich führe. Die EU vertraue auf die Zusage, die der türkische Ministerpräsident Recep Tayyep Erdogan gegeben habe, das Abkommen zur Erweiterung der Zollunion auf die neuen EU-Staaten auszuweiten, sagte Balkenende.