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Die Raab-Ödenburg-Ebenfurther Eisenbahn in den 30er Jahren

Foto: APA/ Raab-Ödenburg-Ebenfurther Bahn
Der ORF porträtierte die grenzignorierende Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn

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Eisenstadt - Walter Reiss ist, sagt er selbst, "ein Eisenbahnfreak". Aber nicht nur deshalb, weil er auch privat mit leuchtenden Bubenaugen auf irgendwelchen Bahnhöfen steht und schaut, sind der ORF-Redakteur und sein Kameramann Hans Peter Ramhofer ins Land rund um den Neusiedler See gezogen, um alte Dampfloks und neue Taurus-Zugmaschinen zu filmen. "Wir wollten die einzigartige Geschichte dieser ungarisch-österreichischen Bahnlinie erzählen."

Grenzüberschreitende Privatbahn

Die einzige grenzüberschreitende Privatbahn Europas hat eine mehr als hundertjährige Tradition, die auch der Eiserne Vorhang nicht unterbrechen konnte. Seit 1989 hat sich die Raaberbahn - die Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn (RÖEE), a Györ-Sopron-Ebenfurti vasút (GySEV) - zu einem kontinentalen Logistikunternehmen gewandelt.

Einstige Pusztabahn

Walter Reiss erzählt in seinem Film aber nicht nur die historischen Fakten. "Wir haben versucht, auch die Stimmung rund um die einstige Pusztabahn einzufangen." Dabei sind ihm einige kuriose Entdeckungen gelungen: unter anderem alte viersprachige Aufschriften auf mittlerweile funktionslos gewordenen Bahnhöfen, die aussehen, als stammten sie aus dem Fundus des "Piroska"-Films.

Die ORF-Reihe "Erlebnis Österreich", für die Reiss den Film gestaltete, hat den programmatischen Auftrag, "Österreich zu zeigen". Das Landesstudio Burgenland löst da zuweilen Bedenken aus. Reiss: "Etwa wenn wir einen Beitrag über Sopron machen. Oder eben über die Raaberbahn." Westliche Kollegen würden immer wieder fragen: "Ist denn das noch Österreich?" Und das ist eine gute Frage, die sich nur nicht leicht beantworten lässt. (wei, DER STANDARD Printausgabe 18/19.12.2004)