Rom - Eine Krankenschwester in Italien wird des Mordes an 18 Patienten in der lombardischen Stadt Lecco verdächtigt. Die Frau, die am Mittwochabend verhaftet wurde, gab bisher fünf Morde zu. Sie soll den Patienten, meist älteren und schwer kranken Personen, Luft injiziert haben, was zu tödlichen Embolien führte.

Von September bis November war es in dem Spital, in dem die Krankenschwester arbeitete, zu 40 Todesfällen gekommen, was deutlich über dem Durchschnitt lag. Die Untersuchung war aufgrund einer Anzeige der Familie eines Opfers eingeleitet worden, berichteten italienische Medien am Freitag.

"Ich wollte mich bedeutend fühlen"

"Ich wollte mich bedeutend fühlen", sagte die Krankenschwester den Ermittlern. Sie wollte den Direktoren zeigen, dass sie in Notsituationen richtig handeln könne. Die Frau, die bereits wegen psychischer Probleme behandelt wurde, war in den vergangenen Jahren wegen ihres exzentrischen Verhaltens von mehreren Krankenhäusern entlassen worden.

Der Fall sorgte in Italien für einen Eklat. Gesundheitsminister Girolamo Sirchia forderte, dass Krankenpfleger psychologischen Tests unterzogen werden, was heftige Diskussionen auslöste. (APA)