Das IPCC hat im Auftrag der UNO die wissenschaftliche Datenbasis für die Klimakonvention und das daraus resultierende Kioto-Protokoll geschaffen. Die Szenarien und Rechenmodelle des internationalen Forschergremiums werden ständig nach neuen Erkenntnissen adaptiert.
Dass mit dem Protokoll allein auch das "Zwei-Grad-Ziel" nicht realisiert werden könne, liege daran, dass die Industrieländer dafür zu geringe Reduktionsverpflichtungen hätten - und es für die Entwicklungs- und Schwellenländer solche gar nicht gebe. Dennoch sei das Kioto-Protokoll ein erster sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung, sagte Christ. "Man sollte nicht unterschätzen, welche Dynamik da in Gang gesetzt wurde, die längerfristig Wirkung hat."
Zum Flug- und Schiffsverkehr meinte die IPCC-Sekretärin: "Man muss die Gesamtmenge der Emissionen in Betracht ziehen, auch deswegen, weil dies dann mehr Flexibilität bei den Reduktionsmaßnahmen ermöglicht." Die Luftfahrt habe zudem sehr viele zusätzliche Umwelteffekte. Christ: "Ich verstehe schon, dass das alles politisch schwierig zu verhandeln ist. Aber die Atmosphäre schert sich darum nicht."
Die IPCC hat in ihrem Bericht unter anderem die Größenordnungen der Zusatzkosten für die Kioto-Klimaschutzmaßnahmen errechnet, die den Industrieländern entstehen. Ohne Ausnutzung des Handels mit Emissionszertifikaten würde dies 0,2 bis zwei Prozent des BIP der entwickelten Länder ausmachen. Bei maximaler Ausnutzung des Emissionshandels wären es nur 0,1 bis ein BIP-Prozente.