Bad Gastein - Der Schweizer Snowboard-Olympiasieger Philipp Schoch und seine Landsfrau Ursula Bruhin haben am Freitagabend den Weltcup-Parallel-Slalom in Bad Gastein für sich entschieden. Während Schoch, der im Halbfinale seinen Bruder Simon eliminiert hatte, im Finale den Franzosen Nicholas Huet besiegte, ließ Bruhin ihrer Teamkollegin Daniela Meuli keine Chance und holte sich den Sieg bei den Damen. Die Österreicherin Doresia Krings verteidigte mit einem überraschenden dritten Platz ihre souveräne Führung im Gesamtweltcup. Auch Harald Walder fuhr als Dritter aufs Podest.

"Das bedeutet mir extrem viel, denn das hier ist wirklich eines der besten Rennen. Nach dem Boardercross habe ich mir eigentlich nicht mehr gedacht, dass es auch im Slalom so gut läuft", war Krings selbst überrascht. "Jetzt freue ich mich aber auf eine Pause", so die 27-jährige Salzburgerin. Harald Walder sorgte mit Platz drei bei den Herren für den zweiten ÖSV-Stockerlplatz an einem perfekt inszenierten Snowboard-Abend. "Ich bin schon in der Quali überraschend weit vorne gewesen", freute sich Walder, der zuletzt von Verletzungssorgen geplagt war.

Pech für Manuela Riegler

Mit diesen hatte auch Heidi Neururer nach ihrem im November erlittenen Speichenbruch im linken Arm zu kämpfen, schied in der ersten Finalrunde gegen Sara Fischer (SWE) aus und wurde einen Platz hinter Claudia Riegler, die im Achtelfinale der späteren Siegerin Bruhin unterlegen war, Zehnte. "Ich bin froh, überhaupt ins Finale gekommen zu sein, nachdem ich vier Wochen nichts gefahren bin. Deshalb muss ich - obwohl es mir schwer fällt - wohl zufrieden sein", ließ sich die 25-jährige Tirolerin aber nicht unterkriegen.

Pech hatte hingegen die "Grande Dame" des Snowboard-Sports, Manuela Riegler. In ihrem insgesamt 250. Weltcuprennen - damit ist sie mit Abstand Rekordhalterin - war bereits in der Qualifikation Endstation. Die Flachauerin stürzte im zweiten Lauf nach vier Toren. Weltmeister Sigi Grabner unterlag bei seinem 50. Weltcup-Start im Achtelfinale seinem ÖSV-Teamkollegen Andreas Prommegger (7.) und wurde vor Teamkollegen Dieter Krassnig Zehnter. Dominik Fiegl landete auf Rang 13. (APA)

Ergebnisse des Parallel-Slaloms in Bad Gastein:

Herren: 1. Philipp Schoch (SUI) - 2. Nicolas Huet (FRA) - 3. Harald Walder (AUT) - 4. Simon Schoch (SUI) - 5. Jasey Jay Anderson (CAN) - 6. Daniel Biveson (SWE) - 7. Andreas Prommegger (AUT) - weiters: 10. Siegfried Grabner (AUT) - 11. Dieter Krassnig (AUT) - 13. Dominik Fiegl (AUT) - 17. Stefan Kaltschütz (AUT)

Damen: 1. Ursula Bruhin (SUI) - 2. Daniela Meuli (SUI) - 3. Doresia Krings (AUT) - 4. Tomoka Takeuchi (JPN) - 5. Swetlana Boldikowa (RUS) - 6. Jagna Kolasinska-Marczulajtis (POL) - weiters: 10. Claudia Riegler (AUT) - 11. Heidi Neururer (AUT) - 18. Doris Günther (AUT) - 20. Julia Dujmovits (AUT)

Gesamtweltcup-Stände:

Herren: 1. Anderson 4.599,7 Punkte - 2. Philipp Schoch 3.028 - 3. Drew Neilson (CAN) 2.380 - 4. Dieter Krassnig (AUT) 2.307,3 - 5. Mateusz Ligocki (POL) 2.150 - 6. Urs Eiselin (SUI) 2.076 - weiters: 8. Mario Fuchs (AUT) 1.590 - 11. Walder 1.510 - 24. Alexander Maier (AUT) 1.022 - 28. Grabner und Prommegger je 990

Damen: Doresia Krings (AUT) 4.520 - 2. Carmen Ranigler (ITA) 3.400 - 3. Bruhin 3.250 - 4. Julie Pomagalski (FRA) 2.960 - 5. Meuli 2.890 - 6. Manuela Riegler 2.462 - weiters: 14. Claudia Riegler 1.270 - 20. Günther 1.030