Die Schwestern hatten Nachtwache in einem Pavillon der Psychogeriatrie mit 21 Alzheimer-Patienten, als der Mörder kam. Ihre Leichen wurden erst am Morgen gefunden. Die enthauptete Frau lag im Pausenraum, die andere wurde in einer Blutlache mit Messerstichen im Hals auf dem Flur gefunden. Als Tatwerkzeug wird ein Säbel oder Haumesser vermutet. Beide Opfer waren Mütter um die 40. "Jetzt kommt Weihnachten, und die Kinder haben keine Mutter mehr", sagte eine Kollegin fassungslos. "Das hätte uns allen passieren können." Ein Klinikmitarbeiter erklärte: "Das ist schlimmer als ein Horrorfilm."
Leiter vermutet, das Drogen oder Alkohol im Spiel waren
Blutspuren zeigen, dass der Täter ein Fenster einschlug, um durch den Klinikpark zu entkommen. Die Tat sei das Ergebnis einer Psychose mit völligem Delirium oder von einem Menschen im Griff von Drogen oder Alkohol begangen worden, sagte der Leiter der Psychiatrie von Cadillac, Paul Bonnan. "Fast täglich werden Helfer von Patienten attackiert." Die Zunahme der Gewalt hänge mit dem Zerfall familiärer Bindungen, sozialem Absturz und Hoffnungslosigkeit zusammen. Die Gewerkschaften machten die Regierung für diese Tendenz mitverantwortlich. Viele Patienten würden zu früh entlassen, für die Betreuung fehle Geld.
Die Polizei nahm am Samstag fünf Tatverdächtige fest. Vier sind Alkoholiker zwischen 30 und 40 Jahren, die nachts bei der Polizei angerufen und von einer Gewalttat gesprochen hatten. Der fünfte Mann war kürzlich aus der Klinik entlassen worden. Doch einen konkreten Tatverdacht gibt es offenbar nicht. Am Sonntag sagte Staatsanwalt Eric Maurel, dass die fünf Männer wieder freigelassen wurden.