Santiago - Der chilenische EX-Dikdator Augusto Pinochet hat am Samstag einen Schlaganfall
erlitten. Der 89-Jährige wurde in das Militärkrankenhaus von Santiago
eingeliefert, sein Zustand war nach Angaben von Ärzten stabil. In
einer Erklärung hieß es, der Schlaganfall habe zu "eingeschränkter
Beweglichkeit und einem neurologischen Defizit" geführt. Pinochet
habe in seinem Haus kurzfristig das Bewusstsein verloren. Sein Zustand habe sich anschließend wieder verbessert, er sei
"stabil". Er werde zunächst für weitere Untersuchungen im Krankenhaus
bleiben. Weitere Informationen wollte die Klinik am Sonntag bekannt
geben.
Anklage
Der Ex-Diktator war am Montag wegen seiner Rolle bei der
"Operation Condor" angeklagt worden. Bei der "Operation Condor", die
im Auftrag der Machthaber in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile,
Paraguay und Uruguay ausgeführt wurde, töteten Agenten in den 70-er
und 80-er Jahren weltweit vermutlich mehr als 200 Oppositionelle.
Richters Juan Guzman befand Pinochet für verhandlungsfähig. Seine
Anwälte legten beim Berufungsgericht Beschwerde gegen die
Entscheidung Guzmans ein, einen Strafprozess zu eröffnen. Ob die
Anklage aufrechterhalten wird, darüber entscheidet das
Berufungsgericht in der kommenden Woche, vermutlich schon am Montag. (APA/AP/dpa/AFP/Reuters)