Abuja - Wenige Stunden vor einer von der
Afrikanischen Union (AU) für Samstag Abend gesetzten Frist hat der
Sudan mit dem Abzug seiner Truppen aus der Krisenregion Darfur im
Westen des Landes begonnen. AU-Sprecher Assane Ba bestätigte dies,
die Rebellen dementierten den Abzug allerdings. Bei den von der AU in
Nigeria geleiteten Friedensgesprächen war Regierung und Rebellen am
Freitag eine Frist von 24 Stunden gesetzt worden, um die
Waffenstillstandsverletzungen der vergangenen zwei Wochen zu beenden.
Gegenleistung
Weiters erklärte Ba, als Gegenleistung müssten die Rebellen nun
ihre Angriffe auf Regierungstruppen einstellen. Die Rebellenvertreter
hatten die Friedensverhandlungen in der vergangenen Woche wegen einer
neuen sudanesischen Offensive verlassen. "Sollten sich die Truppen
aus den seit dem 9. November besetzten Gebieten zurückziehen,
erwarten wir eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche", sagte Ba.
Die Vermittler haben den Konfliktparteien ein Ultimatum bis Samstag
Abend, 18.00 Uhr Ortszeit, gesetzt. Sollte bis dahin keine
Verhandlungsbereitschaft signalisiert werden, könnte die
Angelegenheit an den Weltsicherheitsrat übertragen werden, heißt es
in einer Erklärung der AU.
Resolution
Der sudanesische Außenminister Mustafa Osman Ismail sagte
unterdessen in der Hauptstadt Khartum, seine Regierung schaffe die
Voraussetzung für die Einhaltung der Frist für den Waffenstillstand.
Zugleich forderte er den Rückzug der Rebellen aus den Gebieten, in
die seit dem Waffenstillstand im April eingedrungen seien und ein
Ende von deren Angriffen auf Hilfsorganisationen, Zivilisten, deren
Eigentum und Eigentum des Staates. Die Truppen des Sudan würden sich
jedoch niemals ganz aus Darfur zurückziehen, weil der Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen (UNO) in einer Resolution die Regierung für
die Sicherheit in der Region verantwortliche mache. (APA/Reuters/AP)