Dubai - Der saudiarabische Flügel der Al-Kaida-Organisation des Moslem-Extremisten Osama bin Laden hat nun offenbar auch zu Anschlägen gegen die Ölindustrie Saudiarabiens - dem weltgrößten Ölprodzuenten - aufgerufen. "Wir rufen alle Mudschaheddin auf der arabischen Halbinsel auf, sich zusammenzuschließen (...), und die Ölbestände, die nicht der moslemischen Nation, sondern den Feinden dieser Nation dienen, ins Visier zu nehmen", hieß es in einer im Internet veröffentlichten Erklärung der Al-Kaida in Saudiarabien, die auf den 18. Dezember datiert war.

Die Echtheit der Erklärung konnte zunächst nicht überprüft werden. Darin wurden Anhänger der Organisation zudem aufgerufen, "alle ausländischen Ziele anzugreifen, bis die arabische Halbinsel von diesen Ungläubigen und Tyrannen frei ist".

Aufruf Bin Ladens

Erst am Donnerstag hatte Bin Laden in einem im Internet veröffentlichten Tonband seine Anhänger verstärkt zu Angriffen auf die Ölindustrie im Irak und anderen Golfstaaten aufgerufen. Die Nachricht sorgte für einen sprunghaften Anstieg des Ölpreises. Anschläge auf die Ölindustrie seien die mächtigste Waffe im Kampf gegen die USA, hatte es geheißen. Bin Laden hatte auch gedroht, die saudiarabische Führung zu stürzen. Aus dem US-Geheimdienst war verlautet, der Sprecher auf dem Band sei mit großer Wahrscheinlichkeit der Moslem-Extremist.

Saudiarabien ist darum bemüht, die seit rund 19 Monaten andauernde Gewalt durch Anhänger Bin Ladens in dem Land zu unterbinden. Extremisten hatten in den Ölzentren Janbu und Chobar Ausländer getötet. Allerdings hatte es keine Berichte über unmittelbare Übergriffe auf Einrichtungen der Ölindustrie gegeben. (APA/Reuters)